„Naus, mir missen naus“, ruft der Herr mit dem Zweireiher unter dem Kashmir-Mantel. Er zeigt mit dem Arm nach draußen auf den Bahnsteig des U-Bahnhofes Kurfürstendamm. „Dis kann nich sinn“, sagt daraufhin seine etwas übergewichtige in Pelz gewickelte Begleiterin. „Nu babbel nisch, lass dei Gschwätz un kumm“, verleiht er seinem Aussteige-Willen Nachdruck. Doch die Dame zieht ihn unsacht auf den Sitz zurück und sagt: „Kudamm, Franzl, Kudamm missen mir naus! Und, was steht dort? KURFÜRSTENDAMM. K.U.R.F.Ü.R.S.T. – wie Kurfürst und nicht wie Kuh!“ Franzl hat keine Chance, er wird kurzerhand auf den Sitz zurückgerissen und muss sich wieder setzen. „Dis is doch Boggmischd“, sagt er noch, als sich die Bahn in Richtung Osloer Straße in Bewegung setzt. Ein Berliner, der gegenüber sitzt, weist die Dame auf ihren Fehler hin. „Kudamm und Kurfürstendamm, das ist dasselbe. Sie hätten hier austeigen müssen. „Disch koi nisch sei“, antwortet Franzl nach einer Pause. Und, mit einem Seitenblick auf seine Begleiterin: „Denn mei Frau, disch isch a ganz a Paddende.“