Lange ist es her, doch wie auf einigen DDR-Baustellen gearbeitet oder auch nicht gearbeitet wurde, weiß ich noch immer ganz gut. Mal fehlte das eine Material, mal das andere. Oft waren auch Maschinen oder Werkzeuge defekt, wo dann die Ersatzteile fehlten. So war das eben.
Um so erstaunlicher ist es für mich, wie lange auch heute noch einige Bauvorhaben dauern. Allein die Planungsphasen dauern teilweise Jahre. Und wenn dann nach Jahren Planungs- und bauzeit mal eine Straße endlich fertig geworden ist, wird sie gleich wieder aufgerissen. Weil nun doch noch die neuen Wasserrohre oder Leitungen verlegt werden. Beobachten kann man dies überall in Berlin, auch Pankow gleicht schon seit Jahren einer Großbaustelle.
Es geht aber auch anders. Von meinem Arbeistplatz aus kann ich auf das neue Zoofenster blicken. Ein 32-Etagen-Haus wird da gebaut. Mit Luxus-Hotel, Büros, Einzelhandel und Wohnungen. Und weil ich das jeden Tag sehen kann, weiß ich auch, wie schnell die Jungs dort sind. Jede Woche eine Etage, vier im Monat, 32 in acht Monaten. Die haben also Anfang des Jahres begonnen und sind im Herbst bei der 32. Etage angekommen. Wow, da wird einem schon beim Zuschauen schwindlig. Und manchmal dann wünsch ich mir meinen alten Job zurück. Obwohl, Bierbowle und Monteurskaffee sind heute wohl eher passé.
Woche acht, Etage acht: das neue Zoofenster