Sie ließen sich nicht einfach abwickeln wie die DDR. Man konnte sie nicht einfach abreißen wie den Palast der Republik in ihrem Rücken. Stolz und schön standen die beiden zu Bronze erstarrten Ikonen der Kommunisten auf ihrem Platz zwischen Fernseturm, Rathaus und Spree. Marx und Engels hielten, was andere versprachen: Ein Reiseziel mit Klasse, wenn es auch nur die Arbeiterklasse war. Doch kaum ein anderes Denkmal wird mehr besucht, mehr fotografiert als die beiden übergroßen Überväter des bei ihrer Einweihung schon recht schwankenden Sozialismus. 1986, als schon große Teile der volkseigenen Industrie im Konsumgüterproduktionsrausch untergangen waren, erblickten sie das Licht Ost-Berlins. Natürlich immer der Zukunft zugewandt, in Richtung aufgehender Sonne. Nun geht es andersrum. Weil unter ihnen die Tunnel für die neue U-Bahnlinie 5 gebaut werden, müssen Karl und Friedrich umziehen. Ein paar Meter weiter, hin zur Spree in Richtung Karl-Liebknecht-Brücke. Was die beiden nicht weiter stören würde. Wäre da nicht die neue Blickrichtung. Gen Westen.
…nicht mehr dem Morgenrot entgegen
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Der Westen ist doch jetzt die Zukunft. Oder ist der etwa auch schon wieder Vergangenheit?
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