Blick ins Abendrot über die Dächer von Charlottenburg-Wilmersdorf
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Geburtstage
Gestern kam ein Brief. Eine Einladung zum Geburtstag. Zu einem runden Geburtstag. Zum 40. Am 9. Februar in Jena. Es wird rein gefeiert. Der richtige Geburtstag ist erst der 10.2. Ein Wochenende vorher sind wir auch schon zu einem 40. Bei Freunden in Trechwitz. Und morgen wird auch gefeiert. Was? Geburtstag natürlich.
Ein Grund, mal in den Kalender zu schauen. Was dieses Jahr noch so alles kommt. Also die nächsten drei Wochenenden sind weg. Für Geburtstage. Okay, dann ist ne Weile Ruhe. Anfang März geht es weiter. Zwei Geburtstage. Gräfenhainichen und Erfurt. Zwei Wochenenden. Hurra, danach gibt es sechs Wochen Feier-Pause.
Dann weiter Schlag auf Schlag. Anfang Juni das jährliche Himmelfahrt-Treffen in Beichlingen. Zwei Wochen später vier Tage Prag mit Freunden. Dann Geburtstag in Erfurt. Dann in Jena, dann Genthin, dann Mönchenholzhausen, Erfurt, Halle.
Dann der Juli. Geburtstage in Erfurt, dann eine Goldene Hochzeit. Dann wiedere ein Geburtstag in Erfurt. Dann unser Sommertreffen in Halle, dann Geburtstag in Jena, dann Frankfurt. Dann der 40. als große Party, der schon mal im Februar als kleine Party stattfand. Und dann, ja dann kommt endlich der Urlaub. Mitte September bis Anfang Oktober. Wenn alles klappt. Drei Wochen. Weit weg. Transatlantik. Kaum zurück, sind wir zum Geburtstag eingeladen.
Zwei Anfang, zwei Geburtstage Ende November. Einer dann Anfang Dezember. Und dann, ja dann ist Weihnachten. Und Silvester. Und die Geburtstage im Januar. Ja leck mich doch.
Ankommen
Am Hackeschen Markt
Tschüss, Schorschi
Das letzte Treffen war lange her. Vielleicht zwei, drei Jahre. In Halle, auf der Straße. Kurzes Hallo, kurze Unterhaltung. Man könnte doch mal wieder. Sicher, ich melde mich. Dann habe ich von Schorschi nichts mehr gehört. Bis Anfang Januar. Als seine Todesanzeige in der Zeitung war.
Wir haben zusammen Musik gemacht. Nicht nur das. Schorschi hat mich zum Musiker gemacht. Auf der Musikschule und im Orchester spielte ich schon vorher. Aber in einer Band, das war schon etwas anderes. Eine schöne Zeit jedenfalls. Fliegenpilz. Manchmal recht abenteuerlich, nicht immer gerade lustig, aber immer ehrlich. Etwas zu viel getrunken haben wir damals. Besonders Du Schorschi. Im Sargdeckel, in Deiner Bude in der Adam-Kuckhoff-Straße mit dem Haarsträube-Studio von Delphi unterm Dach. Man konnte immer bei Dir klingeln. Du konntest zuhören. Und Gitarre spielen. Und Kontrabass.
In diesem Jahr wollten wir zu unserem Sommertreffen eine Mugge organisieren. Mit der alten Band. Mit Fliepi. Also auch mit Dir. Ich habe die Texte schon abgestaubt und angefangen wieder zu lernen. „Der Laubfrosch liegt so matt“, „HR 3 wünscht Guten Morgen“, „Papst und Sultan“, „Es lebt der Eisbär in Sibirien“, „Daughters & Sons“, „Alle meine Lebetag“.
Nur jetzt müssen wir ohne Dich singen. Dein Herz war zu schwach. Dein Herz war so gut. Am 30. Dezember 2007 hat es aufgehört zu schlagen. Du warst 54 Jahre alt. Tschüss, Schorschi.
Wir werden trotzdem spielen. Mit dem Rest der Band. Mit Sven. Vielleicht mit Kerstin. Und Du wirst in unserer Mitte sein. Versprochen.
Et blieht länger hell jetz
Et blieht länger hell jetz, obwohl et ess immer noch Februar, sang einst Wolfgang Niedecken.
Wie recht er doch hatte. Es ist sogar schon jetzt im Januar zu spüren. Es bleibt länger hell jetzt, die Tage werden wieder länger. Zwar nur ein wenig, aber spürbar. Immerhin. Was für ein Gefühl. Nicht mehr im Dunkeln zur und von der Arbeit nach Hause. Und dann, wenn die Tage länger und länger werden, dann kommt auch die Wärme zurück. Dann sitzen wir wieder auf dem Balkon. Dann ist es wieder schön. In Berlin. Und anderswo.
Feierabend-Stimmung am 11.1.08
(Blick vom Neuen Kranzlereck aufs Kudamm-Karree)