Was mal gesagt werden musste

fatsche01aDie schönste Zeit im Jahr für Genussmenschen wie mich ist doch immer wieder dann, wenn sich Spargel- und Erdbeerzeit überschneiden.

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Ding des Monats XXII

Manchmal liebe ich diese im Internet generierten Übersetzungen. So wie diese hier, aus einem Text über die steigenden Umsätze aus legalen Marihuana-Verkäufen in den USA und den damit verbundenen Schwierigkeiten, das Geld bei Banken einzuzahlen. Ladies & Gentlemen, here comes: Das Alkohol-Bedienpult! Das Ding des Monats April!

Original: „There are real public safety concerns any time you have to handle large sums of cash,“ said Brian Smith, a spokesman for Washington State’s Liquor Control Board.

Übersetzung:  Es gibt echte öffentliche Sicherheit betrifft, wann immer Sie haben, um große Summen Bargeld zu behandeln“, sagte Brian Smith, ein Sprecher Alkohol-Bedienpult Washington State.

Desert Lights Trading Co.

DSCN8035Ich bin dann mal weg. Also nicht wirklich. Aber nach eingehenden Studien des Energiermarktes in Deutschland und Abu Dhabi habe ich mich selbstständig gemacht. Zumindest fast. Denn mir ist ein Licht aufgegangen. In Kooperation mit zwei ranghohen und vor allem reichen Sheiks (Scheichs) vor Ort haben wir heute die Desert Lights Trading Co. gegründet (Foto oben kurz nach der Vetragsunterzeichnung). Hauptbetätigungsfeld: Ex- und Import von Glühlampen.

Richtigen Glühlampen. Nicht der Energiespar-Dreck, den man in Deutschland kaufen muss. Sondern ehrliche und echte Glühlampen. 40-, 60-, 75- oder und 100-Watt-Lampen. Alles da. Wie früher bei uns. Und weil das Wort Sparen hier nicht existent ist, schon gar nicht in Zusammenhang mit Energie oder Strom oder Benzin oder Wasser oder überhaupt Irgendetwas, glauben wir alle an ein lohnendes Geschäft.

1,25 Dirham kostet die gute alte Lampe oder Birne hier im Supermarkt. Das wären dann etwa 25 Euro-Cent. Im Großmarkt gibt es natürlich ganz andere Preise. Geschätzte zehn Cent soll dort ne Birne kosten. Bei einem Weiterverkaufspreis von einem Euro je Lampe wird es sich für alle lohnen. Die Sheiks meinen, wir sollten gleich zwei Euro nehmen. Die Birnen würden auch dann noch wie warme Semmeln weggehen.

Recht haben sie. Denn der Deutsche wird sich freuen,  wenn er wieder ne echte Birne in seiner Fassung hat. Da muss er nicht mehr durchdrehen. Bei geschätzten 40 Millionen Deutschen, denen die Energiesparlampen genauso auf den Keks gehen wie mir, rechnet die Desert Lights Trading Co. im ersten Jahr mit einem Umsatz von 240 Millionen Euro. Davon ausgehend, dass jeder nur drei Glühbirnen kauft. Das Doppelte ist eher wahrscheinlich. Und dann holen wir uns die ganze EU.

Aber es geht noch weiter. Weil man sich in Abu Dhabi einen Dreck um die Umwelt schert, werden wir selbstverständlich defekte und verbrauchte Lampen hier entsorgen. Irgendein Platz in der Wüste oder im Meer findet sich in den Emiraten immer.  Da freut sich dann auch wieder das Umweltbundesamt. So, jetzt muss ich in den Großmarkt, die ersten Birnen abholen. Man sieht sich. So lange es hell ist. Übrigens: Suche noch Handelspartner. Die auch gerne mal ein gutes altes Ding in die Fassung drehen wollen.

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Fast Food Pony Express

pferdEs ist wirklich zum Wiehern. Anstatt dass sich die Menschen freuen, endlich mal ein bisschen Delikates in ihrem Essen zu haben, beschweren sie sich nun auch noch. Sollen sie doch froh sein. Denn, machen wir uns nichts vor, wer Tiefkühllasagne kauft um sie zu essen, der kann doch froh sein, dass überhaupt noch Fleisch darin ist. Und wenn es dann auch noch vom Pferd ist – Hallelujah, ein himmlisches Vergnügen für den Gaumen. Gibt es doch ganz andere Überraschungen in Lebensmitteln, die längst nicht so lecker und schmackhaft daher kommen wie gutes Pferdefleisch. Milchzucker in der veganen Schokolade,  Ei im Kuchenmehl,  Schweineborsten im Brot, Gelatine im Multivitaminsaft.

Und, was haben wir damals nicht für Zeit in Schlangen vor Fleischerfachgeschäften verbracht, um eine echte Knobländer-Bockwurst aus Pferdefleisch zu bekommen. Jeden Donnerstag der erste Job für Azubis und Angelernte: Ab zum Fleescher („Aber im Galopp, mein Freund!“) und Knobländer für die jesamte Brigade holen. Zwar stand man da bis zu einer Stunde an, aber es war eben eine Stunde keine Arbeit. Auf dem Rückweg gleich noch zum Konsum geritten und ein paar Helle mitgenommen. Dienstag und Freitag gab´s frisches Jehacktes uffs Brötchen, Montag und Mittwoch Stulle von daheeme. Und Donnerstag war eben Pferdetag. Nur Helles gab´s jeden Tag.

Manchmal war allerdings auch der Sonntag Turniertag. Wenn ganze Heerscharen im Trab in ausgesuchte Thüringer Lokale stürmten um zu den obligatorischen Thüringer Klößen Sauerbraten vom Ross zu speisen. Das war ein Fest. Ist übrigens eine meiner Ideen für ein neues lukratives Geschäft. Pferdefleisch to Go. Also Pferdefleisch to Trab. Und einen Namen habe ich auch schon: Fast Food Pony Express.