„Haste man n Schnongs?“ hieß es auf der Fahrt zwischen Seattle und Spokane von der Hallenserin. „N Schnongs? Wat is dat denn?“ kam die prompte Nachfrage der Berlinerin. Schnongs? Schnongs ist eben ein Schnongs. Oder auch Bonbon genannt, Zuckerl (Österreich). Oder Kamellen, Bonschi, Bons. Die Wurzeln des Schnongs, der einzig wahren Bezeichnung, liegen nach bpb-Recherchen in Halle an der Saale, einst einzig wahre Kultur- und Händel-und Halloren-Hauptstadt der DDR. Dort, in den Kaufhallen der Stadt, insbesondere in der Kaufhalle „An der Magistrale“ (mit Spätverkauf von 19 bis 21 Uhr, Sa von 14 bis 19 Uhr) in Halle Neustadt, gab es Schnongse in allen Variationen. Beliebt waren die runden Dropse, die so schön aneinander klebten, Blockmalz, Hustenperlen, Mintkissen, Krügerol, Salmiak Pastillen, oder die roten Himbeerschnongse. Die begehrtesten waren jedoch die Knickebein-Schnongse, gefüllt mit Eierlikör. Ob wirklich Eierlikör drin war, konnte nie nachweislich geklärt werden. Eins war aber, im Gegensatz zu einigen Sorten heutzutage, garantiert immer im Schnongs: Zucker.
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