Es war der letzte Abend in San Francisco. Live-Musik sollte schon sein, dazu ein paar eisgekühlte Bier. Nicht all zu schwer, in San Francisco. Die Auswahl war deshalb auch etwas größer. Die Entscheidung fiel für das El Rio. Eine Live-Musik-Kneipe am Rande des Mission-Districtes. Negra Modello aus der Flasche, Guinness und Red Hook vom Hahn. Im Hof ein Biergarten, in dem Rauchen erlaubt war, Kiffen zumindest geduldet. Gemessen an den süß duftenden Rauchschwaden, die sich im Hof verbreiteten, muss es sogar erwünscht gewesen sein. Eigentlich alles wie auch hier, nur ein bisschen anders eben. Wie auch der Einlasser, der, um die Langeweile zu vertreiben, in einem Buch las.
Die Bands , Acacia Collective, The Campbell Apartment sowie Control-R, ließen noch auf sich warten und so starteten wir mit nem frisch gezapften Red Hook (und genannten anderen Bieren) in den Abend. Wir suchten uns einen freien Tisch am Ende des Hofes, mit Blick auf die Bühne in der Kneipe, um das Konzert nicht zu verpassen. Und dann, beim zweiten Red Hook, kam die Erkenntnis: Die Sprache eine andere, das Bier ganz anders. Doch das Stimmengemurmel im Hintergrund klang genauso wie jedes andere Stimmengemurmel in einem beliebigen Kneipenhof Deutschlands. Mit geschlossenen Augen hätte man den Ort nicht ausmachen können. Es hätte durchaus auch das Objekt 5 in Halle, der Schleusenkrug in Berlin oder der Biergarten vom Noah in Erfurt sein können. Stimmenmgemurmel ist eben international. Naja, zumindest das vom El Rio in San Francisco.