Gestern die leere Abfertigungshalle von Tempelhof besucht. Schade, schade. Andererseits hat so eine leere Halle auch was. Jedenfalls für uns „Fotografen“.
Flughafen Tempelhof
Tempelhof und (k)ein Ende
Der letzte Aufruf ist nun endgültig vorbei. Ab Anfang November 2008 starten und landen auf dem Zentralflughafen Berlins maximal noch Vögel oder Insekten. So hat sich das Berliner Volk am Sonntag entschieden. Wenn auch gespalten. Denn der Osten Berlins hat mehr gegen die Offenhaltung, der Westen mehr dafür gestimmt. Aber schließlich waren ja alle gefragt, oder? Und ein Volksentscheid ist doch dazu da, das Volk entscheiden zu lassen? Also.
Einige können damit aber nicht leben. So auch Friedbert Pflüger, seines Zeichens Chef der Berliner CDU-Fraktion und Verfechter der Offenhaltung des Flughafens in Berlins Mitte. Er hat gekämpft. Und er hat verloren. Null zu eins. Ohne Rückspiel. Doch schon wieder mal will einer die Regeln ändern.
Am Tage seiner Niederlage sprach der Politiker vor laufenden Kameras vom Sieg. Immerhin hätten ja 530.000 Berliner für die Offenhaltung gestimmt. Viel mehr als dagegen. Also hätte man doch gewonnen. Noch einmal zur Erklärung: Friedbert Pflüger und die Befürworter des Flughafens haben den Volksentscheid, den sie selbst in die Wege geleitet haben, verloren. Und reden vom Sieg.
Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich war aber der Meinung, dass diese Zeiten vorbei sind. Die Zeiten, in denen Siege gefeiert werden, während man doch schon verloren hat. Zeiten, als Erfolge verbucht worden, die längst zu Niederlagen geworden waren. Genau das hat sich das Volk irgendwann nicht mehr gefallen lassen. Und hat sich entschieden. Wie auch am vorigen Sonntag.