Ärger auf der Zickenwiese

Diesmal sind es geklaute Baupläne, die die Berliner Zickenwiese wieder einmal in die Schlagzeilen heben, schreiben die Kollegen vom befreundeten Aufklärungs- und Geheimdienstblog politplatschquatsch. Der geheimste Geheimbau der Welt ist bestohlen worden. Von Deutschlands sicherster Baustelle sollen Pläne abhanden gekommen sein, die Auskunft über den geheimsten Teil vom künftigen Hauptquartier des Bundesnachrichtendienstes geben, berichte das ehemalige Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, so ppq weiter.
Die Nachrichtenmanufaktur dpa wisse indessen genau, um welchen geheimsten Teil des 1,5-Milliarden-Euro-Hauses es sich dabei handelt: Aus den geklauten Darstellungen ließen sich die Lage der Räume und im Besonderen die Lage der Toiletten genau ablesen (Foto oben). Was natürlich eine besondere Brisanz besitzt. Schließlich ist ein BND-Geheimagent, das weiß jedes Kind, nirgendwo angreifbarer als auf dem Klo. Keine Hand frei für die Waffe und mit heruntergelassener Hose auch nicht eben gerade schnell.
Doch mit dem verschwundenen Kloplänen steht der BND auch nur in der langen Reihe der Diebstähle, die immer wieder die Bauten auf der „Zickenwiese“ (Volksmund fürs Walter-Ulbricht-Stadion) in ihren Grundfesten erschütterten.
Die ersten Klau-Skandale reichen ins Jahr 1929 zurück. Damals entstand dort das Berliner Polizeistadion. Der Bericht des verantwortlichen Poliers schockte die ganze Baubranche. Aus der Poliers-Baubude verschwanden an einem Freitag im April die Brotbüchsen der drei leitenden Architekten sowie das für die Mittagspause bereits vorgekühlte Bier.
Weiter gings auf dem Klau-Bau 1950. Beim Umbau zum Walter-Ulbricht-Stadion verschwanden laut Volkspolizeibericht vom 5. März 1950: 270 gebrannte Ziegelsteine, 10 Doppelfenster, 76 Quadratmeter Parkett, 17 Dachlatten sowie drei Rollen Dachpappe. Täter konnten nie ermittelt werden. Es ging aber das (böse) Gerücht, das Material sei erst gar nicht auf der Baustelle angekommen. Sondern irrtümlicherweise nicht ins Walter-Ulbricht-Stadion sondern zur Walter-Ulbricht-Villa am Majakowskiring geliefert worden.
Mit einem weiteren brisanten Diebstahl mussten sich Fußballfunktionäre und Volkspolizei 1983 befassen. Beim FDGB-Pokalendspiel zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC Karl-Marx-Stadt (4:0) am 4. Juni 1983 verschwanden aus der Dresdner Mannschaftskabine eine Sporttasche. Was nicht weiter von Belang gewesen wäre. Doch es handelte sich beim Diebesgut um die Sporttasche von Stasi-IM „Dresdner Stolle“. Und so verschwanden mit der Tasche alle seine Aufzeichnunegn über Spieler, Trainer und Betreuer nebst Live-Mitschnitte auf Tonband. Die Tasche wurde nie gefunden und auch IM „Dresdner Stolle“ verschwand auf ewig.
Wie wahrscheinlich auch die Klo-Pläne des BND. Doch die geheimen Geheimarchitekten haben bereits eine Lösung gefunden. Wie ppq aus gut unterrichteten Geheinmdienstkreisen erfuhr, wird jetzt das Haus innen spiegelverkehrt umgebaut. So bleibt die Außenansicht die gleiche, nur das Klo rechts nebend er Treppe ist dann links.

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Der Osten zeigt, wo es lang geht

Während sich Deutschland nur noch für Chilenisches Metall, Popstars und die Kapriolen eines schweizerischen Wetterfrosches interessiert, haben gewitzte Ost-Unternehmer die Gunst der TV-Glotzstunden genutzt. Als im Fersehen bei parallelen Live-Schaltungen Gerichtsverhandlung, Klimavorghersage, Frauentausch und Minenarbeiter-Rettung liefen, filmte Laura Jedebuisch aus Halle die ganze Stadt. Nach Berlin Street View, was in der Hauptstadt schon für Furore sorgte,  gibt es somit nun auch Halle Street View. Nachdem immer mehr, plötzlich vom Foto getroffene, Deutsche nicht wollten, dass man ihre schmutzige Wäsche und nciht versicherten Luxuskarossen auf Google-Street-View sieht, ergreifen nun andere Deutschewie Jedebusch  die Initiative und filmen selbst.    

„Nur weil hier kaum noch Menschen leben und diese Menschen dann auch nicht über so viele Smartphones und Computer verfügen, klinkt sich Google einfach aus der Einbeziehung alter Kulturstädte wie Halle in sein Street-View-Projekt aus“, ärgerte sich Jedebusch, eine schmucke Brünette, der man die beinharte Geschäftsfrau im ersten Moment kaum ansieht, auf dem Straßen- und Kachelmann-Überwachungsportal ppq. Da zeigt doch der Osten wieder einmal, wo es langgeht.

Besonderes interessiert, an Jedebusch und ihren Filmen, sind nun die Genossen und Brüder vom Stammtisch „Operativer Einsatz“. „Dit müssen wir nutzen. Da ha ick och noch alte Kontakte“, bemerkt Günter P., Stasi-Major a.D. beim dritten Pils in der „Frohen Aussicht“. Und erinnerte seine Stammtisch-Genossen damit an Operation Mimi. P. weiter: „Karl-Jünta heißta. Der war damals unsa Mann in der Eissporthalle an der Peißnitz. Hatte Kellna und Jäste in der Gaststätte Pirouette als operative Ziele. Gleich jejenüba von unsa Einsatzzentrale an der Saale, damals.“ „Juta Mann. Deckname Saaleaue“, erinnert sich auch Stasi-Strateje Herbert K., der Karl-Günter kennengelernt hatte, als beide sich ihre ersten Stasi-Sporen als Informanten bei Kirchentreffen auf dem Petersberg bei Halle verdient hatten.  „Also, schnellstens Kontakt aufnehmen. Und bitte üba die alten Weje“, mahnt Ex-NVA- Oberstleutnat Eberhard W., der Handytelefonaten und E-Mails immer noch nicht traut, seine Stammtisch-Genossen. „Und Du, Herbert, kümmerst Dich um die Personaljen diesa Jederbusch, oder wie die heißt. Also wie imma: Schlechte Anjewohn heiten, wechselnde Sexpartna, na du weest schon.“ „Klar“, antwortet Herbert und hebt das Glas in die Runde. „Und wenn wa nüschd finden, dann sorcht Jünta dafür, dat wir wat finden. Prost, Jenossen!“

Kahlköpfig und verlaust…

Oder: Ostdeutschland kippt, wird die Süddeutsche schreiben…

Die immer am besten informierten Mitarbeiter von ppq haben jüngst die Band Von Trotha entdeckt. Diese besingt ihre Heimat Ostdeutschland auf dem neuen Album „Blitzkrieghandykindergarten“ als öde Wüste voller grauer Blumen, über der ein Geschichtswind braust, der nicht enden will. Hitler und Stalin, Ulbricht und Kohl, Rinderoffenställe und geschlossene Grenzen, Hollywoodfilme und Defa-Stars, Judas von Trotha, Schriftstellersohn und Sänger, kräht die Klischess ins Mikrophon, dass sein Rammstein-Kollegen Til Lindemann vor Neid blau anlaufen müsste. Mittendrin ein Kinderlied für den 9. November – falls noch jemand keine Fragen hatte. (text via ppq)

Volks-IM mit Videocam

Eine punktgenaue und akkuraten Bezeichnung hat ppq für die künftigen Nutzer der neuen Bild-Leser-Videkamera gefunden: Volks-IM mit Viedeocam. Besser kann man die Kai-Diekmann-Erfindung wohl kaum bezeichnen. Denn, mal abgesehen vom Nebeneffekt der coolen Fotos für die große Zeitung, werden die Nutzer doch vor allem eins tun: Ihre Nachbarn und den Rest Deutschlands mit ihren Kameras bespitzeln. Alles aufnehmen und mitschneiden. Scheiß auf Persönlichkeitsrechte. Die interessieren eh keinen. 

Da werden wohl nun einige ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit freudig  in die Hände klatschen. Nun dürfen sie wieder offiziell herumspionieren und denunzieren. Auch so mancher deutscher Häuslebesitzer kann nun seinen bösen Nachbarn filmen und direkt zu Bild senden und sich den teuren Umweg über den Anwalt ersparen. Und die Ex-Stasi-IM werden nun Volks-IM. Bleibt nur noch eins zu tun. Abo von Neues Deutschland und Junge Welt kündigen und täglich Bild lesen.