Pro Reli, pro Ni-Matullhai?

Wenn es nach einigen Kreuzrittern der Hauptstadt geht, darf demnächst die Kirche ihren Glauben und ihren Irrglauben in Berliner Schulen verbreiten. Pro Reli nennt sich das und sogar Millionen-Spieler Günni Jauch kämpft auf Wahlplakaten für die „Freiheit in Berlin“. Freiheit in Berlin, die sah mal anders aus. Aber das ist eine andere Geschichte.

Am 26. April dürfen und sollen die Berliner jedenfalls abstimmen, ob Kinder in der Schule zwischen Ethik- und Religions-Unterricht wählen dürfen. Oder ob es dabei bleibt wie es ist – Ethik ab der 7. Klasse plus freiwilligen (und von der Kirche bezahlten) Religions-Unterricht. Fällt die Entscheidung pro Religion, gibt es bald vom Staat bezahlte Religions-Lehrer in staatlichen Berliner Schulen.

Dann dauert es sicher nicht mehr lange, bis die ersten Schulen auch Islamismus lehren. Als Pflichtfach. Bezahlt vom deutschen Staat. Sicher eine spannende Sache mit hochexplosiven Themen.

Oder vielleicht werden ja auch die Marxisten auf  den (Fünfjahr)Plan gerufen. Wenn erst Religion Pflichtfach ist, dann müsste doch auch Marxismus-Leninismus-Unterricht (Em-Ell) möglich sein? Oder die Lehren des Bruno Göning? Oder  Communitas-Saturni-Unterricht? Interessant wird es sicherlich auch, wenn die Eltern der Kinder des Ni-Matullhai-Ordens oder der Heilige Orden von Ra Hoor Khuit ihre Lehren unterrichtet haben wollen.

Ein Kommentar zu “Pro Reli, pro Ni-Matullhai?

  1. Ganz unpolemisch zwei Ergänzungen:

    Die verschiedenen Religionsunterrichte werden seit Jahren zu 90% vom Land Berlin finanziert und zu 10% von den jeweiligen Religionsgemeinschaften (Quelle: http://www.berlin.de/sen/kultur/bkrw/religionsunterricht.html).

    Und: Sollte der Volksentscheid Erfolg haben, also der Pflichtfachbereich Ethik/Religion eingeführt werden, ist davon auszugehen, dass die »Kirche des Fliegenden Spagetti Monsters Berlin Brandenburg« den entsprechenden Religionsunterricht anbieten wird.

    Das wäre im unerfreulichen Fall des erfolgreichen Volksentscheids, eine positive Entwicklung.

    Wir unterstützen deshalb jeden bei der »NEIN«-Abstimmung. Anfrage genügt.

    Mit Kampfesgrüßen

    Lukas
    für die REF: Religion Ethik Fundamentalismus

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